Überreste von Jagdtieren sind eine der wichtigsten Fundgattungen. Der Knochenerhalt ist im Hohle Fels hervorragend. Nachgewiesen werden konnten u. a. Pferd, Rentier, Wisent, Wolf und die ausgestorbenen Großsäuger Höhlenbär, Höhlenlöwe, Mammut und Wollnashorn. Darüber hinaus wurden auch Füchse, Gämsen und Hasen gejagt. Frau Dr. S. Münzel vom Institut für Ur- und Frühgeschichte in Tübingen wertet derzeit die Fauna aus.
Rentier | Wisent | Przewalski-Pferd |
Dabei gab es zwei bemerkenswerte Ergebnisse:
Die Knochen von Jungtieren lassen sich sehr exakt einem Sterbemonat zuordnen (siehe "Jahreszeitenuhr", Abb. 9). Daher wurde im Gravettien der Hohle Fels offenbar, entgegen der landläufigen Meinung, nicht im Sommer sondern im Winterhalbjahr aufgesucht.
Zudem gelang erstmals der archäologische Nachweis, dass die Steinzeitjäger tatsächlich Höhlenbären gejagt haben: In einem Brustwirbel befand sich noch eine abgebrochene Silexspitze. Aufgrund der guten Knochenerhaltung konnte festgestellt werden, dass viele der Knochen vom Höhlenbären die gleichen Spuren (Enthäuten, Fleischgewinnung, Brennmaterial, Werkzeugrohstoff und Schmuck) wie die der anderen Jagdtiere aufweisen.
Höhlenbär |
Verwertung eines erlegten Mammuts |
Wolf |
Höhlenlöwe |
Mammut |
Wollnashorn (Grotte de Rouffigniac) |
Jahreszeitenuhr für die Besiedlung |
Abbildungsnachweis: 1) bis 8), 10) Institut für Ur- und Frühgeschichte Tübingen, 9) Susanne Münzel
Text: Kurt Langguth